Verteidigung und Aneignung am Hermannplatz
2023
Aktivismus und Wissen sind nicht voneinander zu trennen: Informationen zu erlangen, Zusammenhänge herzustellen und verkörpertes, marginalisiertes Wissen sichtbar zu machen bilden die Grundlage für die Entwicklung aktivistischer Taktiken und Kommunikationsstrategien. Ebenso wichtig ist die Fähigkeit zu mobilisieren, und hier spielen neben Fakten auch Affekte und Imaginationen eine Rolle. Welche anderen Zukünfte können wir uns vorstellen, wie stellen wir uns ein besseres Leben vor? Die Geografin Ruth Wilson Gilmore sieht genau darin eine Gemeinsamkeit von Aktivismus und Forschung und damit auch künstlerischer bzw. architektonischer Forschung. Im Vortrag wurden anhand der eigenen Erfahrungen am Hermannplatz Protestformen, Artikulationen und forschende bzw. künstlerische Praktiken diskutiert und erörtert, welches Wissen und welche Imaginationen darin zum Vorschein kommen.
Der Vortrag fand im Rahmen der von Prof. Susanne Hauser organisierten Vortragsreihe „Protest in der Stadt: Ästhetisch-politische Interventionen im öffentlichen Raum“ an der Universität der Künste Berlin statt.
Beteiligte: Initiative Hermannplatz, Susanne Hauser, Universität der Künste Berlin, SfB 1512 Intervenierende Künste, Teilprojekt B06 „Architektonische Interventionen im Spannungsfeld von digitaler Technik, Prozessualität und Improvisation“