Die Initiative Hermannplatz hat kurz nach ihrer Gründung 2019 als eine ihrer Strategien sich einen leerstehenden Kiosk an der Ecke Hermannplatz/Hasenheide angeeignet. Zunächst mit Plakatierungen von aussen und wöchentlichen Infoständen. 2022 erwarb sie den Kiosk vom Voreigentümer gegen einen symbolischen Euro und wird seitdem vom Bezirksamt geduldet.
Beim Protestkiosk geht es darum, vor Ort am Platz präsent zu sein, um den Widerstand dort zu verankern. Dadurch kommen Gespräche, Austausch und Begegnungen mit Leuten auf der Straße zustande. Seit bald fünf Jahren findet der Info-Stand statt und eine Kiosk-AG kümmerte sich um die Pflege und Gestaltung, aber auch Strategien der räumlichen Aneignung.
Seit der „Öffnung“ des Kiosks 2022 finden dort alle möglichen Dinge statt: jeden Sonntag von 16:30-18:00 Uhr die Kiez-Küche, regelmäßige Aktionen von DW Enteignen, oder anderen Initiativen wie der Habersaath Initiative, Aufstehen gegen Rassismus etc. Oder Aktionen wie die des spätispäti Kollektivs im Sommer 2023, mit kritischen Stadtrundgängen, Film-Screenings und Aktionen.
Finanziert durch das Netzwerk Selbsthilfe haben wir den Kiosk renoviert und ausgestattet - nach und nach, immer in der Geschwindigkeit, die für uns mach- und leistbar war. Wir haben einen widerständigen Samen eingepflanzt an diesem Ort, in dem es uns um behutsame, langsame und dadurch auch gerechtere Veränderung geht. Dieser Ort, der Protest-Kiosk, ist immer noch da und wird auch weiter da sein! Ob es nun mit den Planungen der Signa weiter geht oder nicht! Denn für intersektionale Gerechtigkeit müssen wir noch lange und immer wieder kämpfen!