Eine Kartierung
2020
Die meisten Projektentwicklungen großer Konzerne sind schwer durchschaubar. Meist ist nicht bekannt, wer wirklich dahinter steht, wer finanziert und wohin das Geld fließt. Diverse Tochterunternehmen und verschachtelte Konzernstrukturen versperren die Sicht. Beim Immobilienkonzern Signa scheint das zunächst anders zu sein: das Gesicht des Konzerns, der österreichische Millionär René Benko, lässt sich gerne mit Politiker*innen und prominenten Personen fotografieren und prahlt damit, dass diese an ihn herantreten und nicht anders herum. Das Signa-Portfolio Prime Selection, in dem die Vorzeige-Immobilien des Konzerns gebündelt sind, spiegelt diese Taktik wieder. Das Tafelsilber des Konzerns wird stolz online präsentiert. Dass der Glanz aber gezielt zum Blenden eingesetzt wird und vieles verdeckt bleibt, deckt diese Kartierung auf. Auf der Suche nach dem Benko-Prinzip wird das Portfolio gelesen und das Unsichtbare darin von Katalin Gennburg, Diana Lucas-Drogan, Niloufar Tajeri und Christoph Trautvetter herausgehoben.
Veröffentlicht in: ARCH+ 241 "Berlin Theorie", Dezember 2020.
Beteiligte: Mit Statements und Inhalten von Katalin Gennburg, Diana Lucas-Drogan, Niloufar Tajeri und Christoph Trautvetter
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